TZFB

In der Traumazentrierten Fachberatung begleiten wir traumatisierte Menschen in Beratung und Therapie.
Dabei orientieren wir unser Vorgehen an den folgenden 5 Etappen:

Grafik zur Abtrennung von Sektionen
Grafik, die einen Vogel darstellt

Die 5 Etappen der christlich orientierten Traumabegleitung

Etappe 1: Beziehungsaufbau, Diagnostik und ressourcenorientierte Selbstregulation

Am Anfang der Begleitung steht der Vertrauensaufbau, der für schwer verletzte Menschen oft eine große Herausforderung darstellt. Der Traumabegleiter braucht Klarheit über Diagnose und Art des weiteren Vorgehens. Den Betroffenen hilft es sehr, Wissen über die Zusammenhänge von Trauma und Folgen zu erhalten und wahrzunehmen, dass sie „ganz normal“ auf extreme, unnormale Ereignisse in ihrem Leben reagiert haben. Es geht nun darum, die eigene Wahrnehmung zu fördern und Selbstregulation einzuüben. Wertvoll ist dabei auf gemeinsame Schatzsuche zu gehen, Stärken, Ressourcen und Möglichkeiten zu entdecken und ins Leben zu integrieren.

Bild, das Menschen zeigt, die sich an die Hand nehmen

Etappe 2: Stabilisierung, Innere und Äußere Sicherheit

Stabilisierung bedeutet, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Grundlage des weiteren Weges ist ein förderndes und sicheres Umfeld. Mit Hilfe von Distanzierung, Reorientierung und guten inneren Bildern erlernen die Betroffenen sich selbst zu regulieren und im Hier und Jetzt zu verankern. Bilder des Glaubens werden zur Ermutigung und fördern das Erleben von Schutz und Geborgenheit.

Etappe 3: Arbeit mit dem Inneren

Bei komplexer Traumatisierung ist die Arbeit mit inneren Anteilen ein Schwerpunkt der Begleitung. Es geht darum, die inneren Zusammenhänge kennen und verstehen zu lernen. Ziele sind, innere Kommunikation und Kooperation zu fördern, kontrollierende Anteile zu gewinnen, verletzte und bedürftige Anteile zu versorgen. Besonders wertvoll ist es, wenn Anteile Begegnung mit Jesus erleben können, Trost und Ermutigung erfahren und in seiner Gegenwart Heilung erleben können.

Etappe 4: Traumabearbeitung (nur mit Therapieerlaubnis)

Grundlage der Traumabearbeitung ist, dass aufgrund der gemeinsamen Arbeit Stabilität und Kapazität aufgebaut werden konnte. Nun geht es darum, sich den schwierigen Zusammenhängen und Erfahrungen zu stellen, so dass die Fragmente aus dem Traumagedächtnis gesammelt, realisiert, umgespeichert und integriert werden können. Die alten eingefrorenen Traumabilder verlieren ihren Schrecken. Trost, Zuspruch, Ermutigung und Wiederherstellung werden möglich.

Etappe 5: Integration und Perspektiven

Innere Anteile haben Trost, Versorgung und Veränderung erfahren und können nun mehr und mehr eins werden. Die Betroffenen verstehen, dass das alles wirklich ihnen geschehen ist und welche Bedeutung dies für ihr Leben hatte. Trauerprozesse brauchen Begleitung, Zeit und Raum. Möglichkeiten, Würde und Wert dürfen neu bewusst werden, das Leben als lebenswert entdeckt und die Zukunft selbstwirksam gestaltet werden.

Bild, das lernende Menschen mit Notizbüchern zeigt

Prägende Einflüsse

Die Traumaforschung ist in einer stetigen Weiterentwicklung. Uns ist wichtig, die aktuellen Erkenntnisse einzubeziehen und Wertvolles zu integrieren.
Besonders prägend sind für uns Ansätze, Forschungen und Impulse von:

    • Michaela Huber,

    • Ellert Nijenhuis,

    • Lutz Besser,

    • Karl Heinz Brisch,

    • Stephen Porges,

    • Peter Levine,

    • Bessel van der Kolk,

    • Andreas Krüger und vielen anderen.